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Während wirkliche Experten in ihrem Kampf gegen Deflation, Absatzschwierigkeiten, teilweise ruinös sinkende Preise und steigende Arbeitslosigkeit für Einheimische und Zuwanderer, während sie eine bedeutsame Vergrößerung der innerhalb einer Volkswirtschaft insgesamt umlaufenden Geldmenge schon seit Langem für unverzichtbar halten, bezeichneten Pseudoexperten und eigennützig gegensätzlich interessierte Lobbyisten eine entsprechende Politik bisher immerzu als „Quatsch“. – Inzwischen verbreitet sich allerdings unter vernünftigen Fachleuten und intelligenten Laien mehr und mehr die Erkenntnis – eine inzwischen „Bewegung“ von Wissenschaftlern, Wirtschaftsleuten, Politikern und Medien spricht jetzt von einem „sehr interessanten Konzept“ -, daß die meisten Staaten der Erde – Afrika, Asien, Amerika, hier speziell gar die USA, Europa, und da selbstverständlich auch Deutschland - entsprechende Maßnahmen in passender und erfolgssicherer Form heute schnellstens in Betracht ziehen sollten.
Und was muß diesbezüglich für Deutschland konkret geschehen ?
1) Ein neben der EZB-Filiale Deutsche Bundesbank einzurichtendes autonomes deutsches Währungsamt muß – das ist der zweckmäßige Weg – über die deutschen Steuer- und/oder Rentenbehörden - allen Bürgern Deutschlands, einmalig, etwa 3000 Euro in Raten, bedingungslos und für immer, als Kaufkraft zukommen lassen. Die Einmalzahlung stellt keineswegs ein von dem Drogisten Götz Werner „ins Spiel“ gebrachtes sogenanntes Grundeinkommen oder etwa ein „Geschenk der Zentralbank“ dar, sondern ist als lebensnotwendiger Geld-/Kaufkraftzufluß für den gesamten fortlaufenden Geld-Waren-Geld-Waren-Kreislauf zu verstehen. Das Währungsamt „verschenkt“ nichts, es verteilt nur das Geld, das für den Handel mit jeweils immer erarbeiteten Gütern zwingend benötigt wird. Nachdem die ersten Geldempfänger ihre Zuteilung ausgegeben haben, läuft das zusätzlich Geld anschließend weiter im Gesamtkreislauf um. 3000 Geldeinheiten pro Kopf ergeben dann aufgrund ihrer jährlichen Umlauffrequenz eine gewaltige Summe, um mit dieser mehr Sozialprodukt zu finanzieren, Absatz zu ermöglich, weitere Produktionen und Arbeitsplätze sinnvoll zu machen.
2) Das neue Währungsamt verleiht das Neugeld nicht etwa sondern emittiert es endgültig. Es hat ja selbst keine Gläubiger und muß es deshalb an niemand je zurückzahlen. Das Währungsamt stellt es den Bürgern, der Käuferseite des Marktes zur Verfügung (hier: „nachfrageorientiert“), was Umsatz befördert, leitet es dagegen nicht etwa über Geschäftsbanken, da es einmal ungerecht ist, wenn diese durch ein Verleihen von Geld, das sie ihrerseits niemandem wirklich schulden, niemandem wirklich zurückgeben müssen, Zinsen verdienen. Und weil eine Geldversorgung des nationalen Marktes über Geschäftsbanken deshalb nicht funktioniert, da das Neugeld (dann: „angebotsorientiert“) zu weitgehend bei ihnen hängenbleibt oder etwa bei der Bundesbank „geparkt“ oder irgendwo auf der Welt risikogefährlich oder allgemeinpolitisch unerwünscht angelegt wird, es man es dagegen in Deutschland nicht hinreichend zügig verleihen kann, weil sich Investitionen dort mangels ausreichender Absatzmöglichkeiten – wegen Kaufkraftmangels – nicht hinreichend lohnen.
3) Da Deutschland einerseits im Interesse seiner mit ihm befreundeten Nachbarn unter keinen Umständen die Euro-Gemeinschaft in Frage stellen sollte, andererseits aber von Deutschland zusätzlich in Umlauf gesetzte Euros grundsätzlich eine Vermehrung der Euro-Geldmenge in ganz Euro-Europa und weniger eine Steigerung der auf dem deutschen Binnenmarkt aktiven Kaufkraft bewirken würden, was allerdings wichtiges Ziel deutscher Politik sein muß, kann die notwendige Geldmengenvermehrung nur durch die zusätzliche Einführung einer dann parallel zum Euro agierenden deutschen autonomen Zweitwährung erreicht werden. Diese Zweitwährung, vielleicht „Deutsche Konjunktur-Mark – DKM “ zu nennen, würde in Deutschland alle Funktionen wie der Euro wahrnehmen, aber dann gleichzeitig nicht die Neigung haben, nach außerhalb abzufließen, vielmehr speziell die deutsche Binnenkonjunktur zu befördern. – In Deutschland würde Euro und DKM unweigerlich immer im Verhältnis 1:1 gehandelt werden.
Sämtliche Nachbarstaaten werden nach informierenden und abstimmenden Gesprächen das deutsche Zweitwährungskonzept akzeptieren – und es alsbald auch bei sich praktizieren. Jede aktuelle Gesetzeslage, die dem Zweitwährungskonzept formal widersprechen würde, würde im Konsens verändert, „Legalität“ also immer hergestellt werden können.
4) Die gewiß nur positiv wirkende Zweitwährung, mag sie inzwischen auch spaßig „Helikoptergeld“ genannt werden, wird absolut keine ernst zu nehmenden politischen oder verwaltungsmäßigen Schwierigkeiten bereiten und birgt ebenso sicher keinerlei Risiken.
Die depressive „Warnung“, die hoffentlich bald Realität werdende Zweitwährung verursache „am Ende“ eine Inflation, ist geradezu albern. Seit Jahrzehnten leiden die hier angesprochen Staaten tatsächlich unter den Folgen einer schlimmen Deflation, meilenweit entfernt von einer Inflation. Das Geld wurde – wirklich sachgerecht gemessen – fortlaufend wertvoller und verlor niemals wirklich an Wert; und jetzt, wo die schlimme Deflation unbedingt und nachdrücklich bekämpft werden muß und die sogenannte Inflationsrate, die maßgebliche, seit langem schon bei minus X liegt, soll nun – angeblich – eine notwendige Deflationsbekämpfung wiederum eine Inflation verursachen, wo doch Produktionsbereitschaft und Ressourcenlage immerzu und fortlaufend sicherstellen, daß mit einem Ansteigen der Geldnachfrage immer ein entsprechendes Ansteigen des Güterangebots schritthalten kann. Das mögliche Güterangebot wartet heute ja auf ein Ansteigen der Geldnachfrage.
Also: Es ist zwar nicht praktisch erforderlich, daß ein heute dringend notwendiges Mehr an Geld per Helikopter herbeigeflogen wird, aber deshalb steht dann nämliches Fluggerät frei zur Verfügung, unsere Politiker mit möglichst viel währungswissenschaftlicher Kompetenz zu versorgen !