Acht Gymnasiumsklassen sind ausreichend !


 

Die Befürworter eines 9-klassigen Gymnasiums denken unrealistisch. - Denn: 6 Vorschuljahre plus 4 Grundschuljahre plus 9 Gymnasialjahre plus 4 Uni-Jahre plus 2 Berufsausbildungsjahre sind mit insgesamt 25 Jahren zu viel Vorbereitungszeit fürs folgende Erwerbsleben. Geht ein solcher Dauerschüler mit 65 Jahren in Rente und wird 80 Jahre alt, muß er in der Hälfte seiner Lebenszeit den Lebensunterhalt fürs ganze Leben erarbeiten. Kann dann zwischen 25 und 65 nur entsprechend wenig ausgeben. – Und: Wie sollten wir reagieren, wenn unsere Wissenschaft zukünftig immer mehr Wissen schafft ? G 10 einführen ?

 

Unsere Schüler können das von den Lehrplänen vorgeschriebene Wissen aber nicht in 8 Jahren verkraften ? - Doch !Wenn wir unser Schulsystem und die Lehrpläne radikal reformieren beziehungsweise auf das zweckmäßige Maß zusammenstreichen. Schülern in Schulen nur noch notwendiges und wirklich wichtiges Wissen anbieten. Im Prinzip jedem Schüler seinen individuellen Lehrplan. Allen selbstverständlich Basiswissen, damit sie in der Welt zurechtkommen können. Aber dann beispielsweise dem kommenden Naturwissenschaftler zwar die Grundlagen der Chemie o.ä., aber nicht zwangsweise auch etwa Hölderlin und Heyden. Letztgemeinte durchaus wichtige Bildung muß sich der wirklich Interessierte später bei einer regenerierten Volkshochschule o.ä. abholen. Und „Leibesübung“ betreibt der Gesundheitsbewußte sowieso unmittelbar nach Ende der Schul-Turn-Stunde in seinem Sportverein. In diesem Zusammenhang wäre noch viel mehr zu sagen.

 

Gewönnen die Schulen auf diese Weise erst einmal Zeit, stünde die am Ende sogar für Notwendigeres und Wichtigeres zur Verfügung. Für ausreichend viel Gesundheits- und Lebenskunde und –ach ja – für einen fundierten Wirtschafts- und Politikunterricht. Noch ist es ja so, daß ein 18-jähriger zwar wählen darf, aber von den Unterscheidungsmerkmalen - na ja – keine Ahnung hat. Er muß gegebenenfalls im Auftrag der Politik Gesundheit und Leben einsetzen, auch wenn er die Politik nicht verstehen kann.


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Franziskus – ein liebens- und ehrenwerter Mann  oder           Das Problem der Christlichen Kirchen


Ohne den leisesten Zweifel: Franziskus ist als Oberhaupt der Katholischen Kirche ein Ehrenmann und als Mensch ein außerordentlich liebenswerter Mitmensch. Alle Welt kann und sollte sich darüber freuen, daß die Katholiken diesen Mann zu ihrem aktuellen Papst auserwählt haben. - Doch Franziskus wird die Katholische Kirche nicht vor einem Versinken in eine am Ende praktische Bedeutungslosigkeit retten können.

Während – z.B. in Deutschland - ehemalige große und stolze Klöster mit zahlreichen Filialen ihre Häuser verkaufen und verbliebene letzte Brüder in angemieteten Pensionen, dort nur noch betend und wartend, nicht mehr, wie es Auftrag ihres Ordens war, weisend und lehrend, quasi ausgesetzt werden, kein junger Streiter mehr in Sicht ist; während überall Gotteshäuser leer stehen oder den Gemeinden von Fern zugereiste und dann nur noch ambulant tätige Notdienst-Pfarrer zugewiesen werden - müssen. Während zig Tausende sich von der Kirche verlassen fühlender Menschen jetzt auch ihrerseits die sie nicht mehr recht betreuende Kirche verlassen oder nur noch eingeschriebene Mitglieder bleiben, weil der Staat ihnen automatisch den Kirchenmitgliedsbeitrag abzieht.

 

Während überall in der Welt wachsende Armut und Not, Soziale Ungerechtigkeit, Terror und Krieg herrschen, Leiden, die keinesfalls auf sogenannte Höhere Gewalt zurückzuführen sind, sondern von Menschen verursacht oder nicht vermieden werden.

 

Beschränkt sich die heutige Kirche, die sich auf Jesus beruft, der sich persönlich und mit Taten und konkreten Weisungen um die Leiden, Nöte und Sorgen seiner Brüder bemüht hat und seine Schüler zum Kampf gegen Ungerechtigkeit und Gewalt aufrief, ihm zu folgen und  entsprechend seinem Vorbild zu lehren, beschränkt sich die heutige Kirche darauf, Gerechtigkeit und Frieden allenfalls anzumahnen, um beides zu beten.

Und dabei verzichtet sie dann darauf, ihre gewaltige wirtschaftliche Macht und ihr entsprechendes geistiges und pädagogisches Potential für die Realisierung der Verheißungen Jesu einzusetzen. Verzichtet sie darauf, fähige Geister in die Studierstuben zu schicken, nach dem konkreten praktischen Weg zu Gerechtigkeit und Frieden zu suchen, diesen zu verkünden und bei seiner Befolgung die Spitze zu übernehmen. Eine Jesuanische Politik konkret zu formulieren und für sie konsequent zu kämpfen. Ein solcher Kampf wird niemals undemokratisch sein, denn Jesus war ein Mann des Volkes, und das Volk würde einem entsprechenden Aufruf immer demokratisch folgen.

 

Stattdessen duldet Franziskus immer noch zu viele überholte, mißverstandene, mißbrauchte, schlechte und heute weltweit unverständliche Traditionen. Und befinden er und seine übermächtigen Berater über Sünden und Sünder, die und denen Gott – so fühlt der Mensch heute – immer vergibt und um die sich demzufolge heute kaum ein Mensch mehr ehrlich schert. – Schert der Mensch sich gegebenenfalls besonders dann nicht, wenn er sich aus Not geradezu gezwungen sieht, entsprechende kirchliche Gesetze zu mißachten. - Nehmen wir als Beispiel das Volk der Philippinen, überwiegend an sich fromme Katholiken: Dieses Volk– gleichgeschaltet, isoliert, arm und ausgebeutet – strebt zwar einerseits oft selbst noch einen bewußt und gewollt zahlenmäßig großen Kindersegen an, weil dieser morgen die alten Menschen versorgen müsse (Wie viel mehr Enkel müssen dann übermorgen jene heute „benötigten“ so vielen Kinder versorgen ?). Trotzdem folgen auch die Philippinos ihrer Kirche bei weitem nicht immer und ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ihnen diese den Verzicht auf eine ihnen möglich erscheinende verantwortungsvolle Geburtenregulierung per gezielter Empfängnisvermeidung abverlangt.

 

So wird Franziskus die Kirche nicht retten können !